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Das Thema "Lernen" begleitet mich seit der Grundschule, denn als ich fast neun Jahre alt war, entschieden sich meine Eltern nach Deutschland auszuwandern. „Für ein besseres Leben" sagten sie. So saß ich dann, ohne irgendwelche Sprachkenntnisse in einem fremden Land, in einer fremden Stadt, in einer fremden Schule und einem fremden Klassenzimmer.
Meine Grundschulzeit habe ich schweigend verbracht. Außer mit meiner Sitznachbarin habe ich mit niemandem gesprochen. Zu groß war meine Angst etwas falsch zu machen und ausgelacht zu werden.
Durch einen Schulwechsel, überwand ich meine Ängste vor dem Sprechen und es folgte eine ziemlich turbulente Schulzeit. Mir fehlte der Sinn in der Schule. Bücher lesen, die ich nicht lesen wollte, auswendig lernen, was mich nicht interessierte… naja, irgendwie konnte ich mich durchmogeln.
Eines Tages überzeugte mich mein Mathelehrer, einer Schülerin Nachhilfe zu geben. Obwohl ich an mir zweifelte, bereitete es mir sehr viel Freude und ich spürte, wie schön es ist, jemandem zu helfen.
Mit dem Abitur in der Tasche ging es ins Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Kunst. Ich habe gearbeitet und gelernt. Ich wollte gut sein! Das war ich auch. Noch vor meinem Referendariat arbeitete ich an unterschiedlichen Schulen als pädagogische Mitarbeiterin. Ich erlebte Kinder und Jugendliche, die es wirklich nicht einfach hatten. Und ich merkte, wie schön es ist, mit diesen Kindern und Jugendlichen einfach ehrliche Gespräche zu führen und wie positiv es sich auf sie auswirkte.
Ich glaube daran, dass jeder alles schaffen kann, egal wo man herkommt oder in welchen Verhältnissen man aufwächst. Wenn man die Ausdauer und den Mut hat, es tatsächlich durchzuziehen, kann jeder sein Ziel erreichen. Ich glaube, dass alle Lehrkräfte Kinder begleiten können, über sich hinaus zu wachsen und das Gefühl „Ich kann alles schaffen“ zu entdecken.
Jedes Kind hat es verdient, die Schule gestärkt zu verlassen, um ein erfolgreiches, glückliches und besseres Leben zu führen.